Vom 18. November 2017 bis zum 18. Februar 2018 findet im Museum der bildenden Künste Leipzig die Ausstellung Ayşe Erkmen & Mona Hatoum. Displacements/Entortungen statt.
Es ist die erste Doppelausstellung der beiden international renommierten Künstlerinnen. Das offene Leitmotiv ›Displacement‹ weist vielfältige Berührungspunkte sowohl im Werk von Ayşe Erkmen als auch von Mona Hatoum auf. Beide Künstlerinnen verwenden anscheinend vertraute Formen und Ausdrucksmittel, die sie neu konnotieren und ihre Bedeutung durch neue künstlerische und formale Bezüge verschieben.
Der englische Begriff ›displacement‹ kann neben der politischen Bedeutung im Sinne von Vertreibung auch als psychologische Affektverschiebung verstanden werden. Mit ihm können aber auch künstlerische Transformationsprozesse bezeichnet werden. Der Offenheit des Wortes entspricht im Deutschen das facettenreiche Kunstwort ›Entortungen‹.
Ayşe Erkmen dienen die spezifischen Eigenheiten eines Ortes, seine Architektur, der jeweilige gesellschaftliche, kulturelle und institutionelle Kontext, als Ausgangslage für ihre Interventionen im Museums- und Stadtraum. Als künstlerisches Mittel dient ihr häufig die Wiederholung von Motiven und formalen Aspekten, die sie von der Architektur und Raumgestaltung ableitet. Ihre Werke fordern den Betrachter auf, sich selbst und tradierte Wahrnehmungsmuster sowie seine Umgebung zu hinterfragen.
In Mona Hatoums Werken treten Gegenstände des Alltags und Bekanntes auf, die in abgewandelter oder vergrößerter Form eine suspekte und feindliche Wirklichkeit darstellen. Diese lassen den Betrachter ebenso verletzlich und orientierungslos im Raum zurück, wie sie selbst erscheinen. In ihren teils sehr intimen Arbeiten konfrontiert uns Hatoum mit einer von Konflikten und Widersprüchen geprägten Welt.